»Was müssen wir uns gefallen lassen - was nicht? … Es gibt im Alltag kaum eine Situation, die nicht unsere Toleranz erfordert. Der Tag könnte so schön beginnen, wenn nicht der Nachbar laut auf dem Balkon telefonieren würde. Ist sich das knutschende schwule Paar in der U-Bahn eigentlich bewusst, wie viel Toleranz es seinen Mitreisenden abverlangt? … Und mit welcher Beharrlichkeit die muslimische Kollegin den Betrieb in der Kantine lahmlegt, weil sie unbedingt wissen muss, ob in dem Essen auch wirklich kein Schweinefett enthalten ist. Kurzum: Es bedarf schon einer gehörigen Portion Toleranz, um den Alltag zu überstehen! … Toleranz ist etwas, was die Mehrheit der Minderheit gewährt.«

Der Hessische Rundfunk in seiner Ankündigung
zur ARD Themenwoche Toleranz, November 2014

»In unserer gesamten Geschichte können wir verfolgen, wohin einen diese ›Andersartigkeit‹ führen kann. Erst wurden Indianer in Reservate gesperrt, dann wurden Schwarze versklavt, und was im Dritten Reich mit den ›Andersartigen‹, besonders den Juden, passierte, muss hier nicht ausgeführt werden. Diese Gruppierungen haben alle eine Gemeinsamkeit. Sie waren jedes Mal ›anders‹, was konkret bedeutet: Sie entsprachen nicht der Normgesellschaft. In der Vergangenheit wurde ›Andersartigkeit‹ anhand der Kultur, Herkunft oder Religion der Betroffenen bestimmt. Heute sieht die Messung, die durch die heterosexuelle Gesellschaft vorgenommen wird, ähnlich aus. Wir werden nicht nur daran gemessen, mit wem wir unser Bett teilen. Sondern auch daran, wie wir dieses Faktum darstellen. Meine Lieblings-Großmutter war eine sehr intelligente Frau, und eine ihrer Regeln für die Gesellschaft lautete: ›Wie du in den Wald hineinrufst, so schallt es auch wieder heraus!‹«

Dennis Deuling in der schwulen Zeitschrift »Männer«, August 2014

»Natürlich darf man die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch jederzeit hart dafür kritisieren, dass sie die Homoehe ablehnt und dass sie einem traditionellen, womöglich reaktionären Familienbild anhängt. Der Urteilsspruch ›homophob‹ und ›antifeministisch‹ aber hat ein anderes Ziel: die Verbannung bestimmter Ansichten aus dem Reich der erlaubten Meinungen. Wer glaubt, er könne durch prima-facie-Abqualifizierungen die Grenzen eines Diskurses festlegen, denkt illiberal. Man stelle sich einmal vor, was (zu Recht) los wäre, wenn der Vertreter einer rechtsgerichteten Partei von der ›Wut‹ reden würde, in einem Parlamentsausschuss neben ›komischen Leuten‹ sitzen zu müssen, die die Homoehe und Promiskuität für normal halten.«

Jochen Bittner, Politik-Redakteur der ZEIT, Juli 2014

Es ist eine »einfache Tatsache, dass die schwule Liebe selbstverständlich eine defizitäre ist, weil sie ohne Kinder bleibt. … Wahrscheinlich bin ich homophob, und das ist auch gut so.«

Matthias Matussek, Journalist, Februar 2014

»Die Rolle der Homosexuellen in der Politik und in den Medien ist mittlerweile weitaus größer, als es ihrem Anteil 5 Prozent an der Bevölkerung entspricht.«

Thilo Sarrazin, SPD, Publizist, Februar 2014

»Das Leben als Pfarrerin und Pfarrer ist auch ein öffentliches Zeugnis. Deshalb muss Rücksicht auf Menschen genommen werden, denen durch eine öffentlich gelebte homosexuelle Beziehung der Zugang zu ihrer Pfarrerin oder ihrem Pfarrer erschwert würde. Daher ist es im Grundsatz nicht möglich, dass homosexuelle Paare gemeinsam im Pfarrhaus leben.«

Frank Otfried July, Landesbischof,
Evang. Landeskirche Württemberg, Frühjahr 2011

»Ich tue mich schwer damit... Ich bin ja nicht die einzige, die sich damit schwer tut... Ich bin... ich denke... das ist ja eine kontroverse Diskussion. Es geht um die Frage des Kindeswohls... Ich mag da veraltet daherkommen, aber das muss ich jetzt aushalten. (...) Ja ich..., schauen sie... Ich denke einfach, ich bin unsicher, was das Kindeswohl anbelangt.«

Angela Merkel, Bundeskanzlerin, CDU,
zum Adoptionsrecht für homosexuelle Paare, September 2013

»Vor 20 Jahren wurde die Strafbarkeit der Homosexualität, § 175 StGB, abgeschafft. Ich weiß nicht, ob das ein Grund zum Feiern ist. In einem Seminar fragte mich mein Strafrechtsprof mal, ob dies mein Ernst sei? Ich sagte natürlich: klar! – in meinem StGB immer noch vorhanden…und es bleibt es auch!«

Sven Heibel, rheinland-pfälzischer Lokalpolitiker,
auf Facebook, nach massiver öffentlicher und parteiinterner Kritik
aufgrund dieses Statements aus der CDU ausgetreten, Juni 2014

»Ich wollte niemanden diskriminieren. (...) Es findet in unserer Gesellschaft eine Art Glorifizierung von Homosexualität statt. Es kann doch nicht unser Leitbild sein, dass möglichst viele Kinder schwul werden.«

Sven Heibel, rheinland-pfälzischer Lokalpolitiker,
im Interview mit Spiegel Online, Juni 2014

»Einige meiner besten Freunde sind homosexuell. Einer meiner journalistischen Lehrmeister war schwul. Und ich habe viel von ihm gelernt. Trotzdem sträubt sich alles in mir, wenn ich Conchita Wurst und die Lobhudelei auf sie und unser angeblich tolerantes Europa lese. (...) Ich finde, es ist nicht alles gleich, und es sollte nicht alles gleichmacherisch in Europa behandelt werden. Klar: Rechte für Minderheiten sind wichtig. Doch was mich stört ist, dass ich den Auftritt einer Dragqueen mit Bart jetzt schon gut finden MUSS. Es reicht nicht mehr zu sagen: Ok, macht was ihr wollt. Nein, wir müssen alle jubeln und die Höchstpunktzahl vergeben. Es gibt keinen Kanal, keine Möglichkeit, sich dagegen zu artikulieren, und keinen Weg zu sagen: Das gefällt mir nicht.«

Bela Anda, Politik-Chef von Bild
und Ex-Regierungssprecher der Rot-grünen Koalition, Mai 2014

»Homosexuelle, um deren ›Orientierung‹ sich nun wirklich niemand mehr kümmert, fühlen sich gerade deswegen ungeliebt. Und dieses Mangelempfinden hat vermutlich nicht einmal dann ein Ende, wenn sie amtlich als die besseren Menschen anerkannt und diplomiert sind. (...) Was die Lobbys dieser Gruppen mit politischem Rückenwind und über die mit ihnen verschwippten Medien Tag für Tag, Stunde für Stunde ausrollen, ist ein ideologischer Krieg. Ihr Bild von der starken, aber unterdrückten Frau, den immer noch diskriminierten Homosexuellen, den durch die Straßen gejagten Migranten ist eine kontrafaktische Fiktion der Gegenwart. Journalisten sind damit – und zwar bis in die ehemals bürgerlichen Blätter hinein – zu Maulhelden in einem ›war on sanity‹ geworden, einem Feldzug gegen die Un-Verrücktheit, gegen jeden vernünftigen Gedanken und jedes geerdete Gefühl für Richtigkeit.«

Thomas Hoof, Verleger des Bestsellers von Akif Pirincci,
»Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen,
Homosexuelle und Zuwanderer«, Februar 2014

»Die Familie ist die Elementareinheit der Gesellschaft, die auf ihr Weiterleben angelegt ist. Diese Funktion vermögen gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht einzulösen. Kinder, ihr Kommen und Gedeihen, spielen offenbar beim Hohen Verfassungsgericht eine niedere Rolle. (...) Ehe und Familie, die das Grundgesetz schützen sollen, sind jedenfalls einmalig und ein kostbares Kulturprodukt, das unserer Natur entspricht.«

Norbert Blüm, Politiker, CDU,
ehem. Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung, Januar 2014

»Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen. Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich - vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft -‚ durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern.«

Katechismus der Katholischen Kirche,
aktuelle Fassung, 1997

»Warum muss immer auf die Sexuallethik der Kirche eingeschlagen werden? Warum muss ich Homo-Ehen akzeptieren? Eine Homo-Ehe ist völlig widersprüchlich. Ein Mann kann keine Ehe mit einem Mann führen...das ist einfach wiedernatürlich. Die Ehe gibt es nur zwischen Mann und Frau...Diese Pseudo-Modeerscheinung der Homosexualität geht mir unterdessen völlig auf den Sack!«
»Und mir geht solch homophobes, ewiggestriges - und absolut unlogisches Gerede - tierisch auf den Sack. WARUM sollte das widernatürlich sein? (und auch wenn es nichts zur Sache tut - ich bin stockhetero)«
»Wer gibt eigentlich vor was normal und natürlich ist.«
»Leben entsteht durch Mann und Frau und dementsprechend ist Homosexualität nicht natürlich.«
»Also wenn ich schon wieder diese Scheiße lese.. ›widernatürlich‹? Achso, denn ›natürlich‹ bedeutet ja auch nicht ›in der Natur vorkommend‹. (Homosexualität kommt in der Natur nämlich vor ) Wenn ich so ein Gelaber von wegen ›Pseudo-Modeerscheinung‹ lese, frag ich mich immer wieder welche völlig unfähigen und intoleranten Menschen Sie groß gezogen haben. Menschen, die die Welt nicht braucht.«
»Heutzutage muss es einem schon fast peinlich sein Hetero zu sein. Ich oute mich jetzt hier: ich bin hetero und das ist auch gut so! Trotzdem sollte man homosexuelle nicht verurteilen.
»vor Gott sind alle Menschen gleich,nicht natürlich oder unatürlich«
»ich habe nix gegen Homo, ich frage mich nur, warum werden diese immer als ›normal‹ bezeichnet, wenn alle wegen genau dieser Minderheit einen Affentanz veranstalten. Outet sich ein schwuler Fußballer, macht die BILD ein Volksfest daraus, obwohl diese Menschen doch so normal sind! Irgendwie paradox!«

Willkürlich herausgegriffene Kommentare
auf dem Facebook-Auftritt von Spiegel Online
anlässlich der Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II., April 2014