Wikipedia über den Rosa Winkel
»Der Rosa Winkel war ein Kennzeichnung einer Häftlingsgruppe in den Konzentrationslagern, das während der Zeit des Nationalsozialismus benutzt wurde, um männliche Häftlinge zu identifizieren, die von der Gestapo wegen ihrer Homosexualität dorthin verschleppt worden waren (...). Der Rosa Winkel ist zu einem der internationalen Symbole der Schwulenbewegung geworden. Dies ging vor allem von Europa aus und hier vor allem ab etwa Mitte der 1970er Jahre.«

queer.de, 13. Mai 2014: »›Zukunft braucht Erinnerung‹: Das Comeback des Rosa Winkels«
»Mit dem Slogan ›Zukunft braucht Erinnerung‹ will die Rosa Locker Unorganisierte Schwule Truppe (Rosa L.U.S.T.) aus Köln den Rosa Winkel als Symbol der LGBT-Bewegung reanimieren. ›Der Rosa Winkel gerät in Vergessenheit‹, heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe um den Entertainer und Aktivisten Georg Roth – ›als Symbol der Nazi-Unterdrückung und als Symbol der internationalen Emanzipationsbewegung der 70er Jahre. 1994 wurde der Paragraf 175 abgeschafft, 20 Jahre später verblasst die Erinnerung.‹«

Ulrich Klocke in der ZEIT, 10. Februar 2014: »Homophob? Muss nicht sein« Sexuelle Orientierung ist keine Entscheidung. Dennoch fühlen sich manche von Schwulen und Lesben bedroht. Das lässt sich ändern.
»Vor allem drei Faktoren beeinflussen die Entstehung von Homophobie: rigide Geschlechternormen, eine fundamentalistische Religiosität und Unkenntnis.«

Julia Encke in der FAS, 8. Juni 2014: »Konjunktur des Ressentiments: Der Siegeszug eines Gefühls«
»Seit einer ganzen Weile geht das schon so, dass ich keine Lust habe, mich mit dem Ressentiment anderer Leute herumzuschlagen, diesem Ressentiment aber andauernd ausgesetzt bin. (...) Ich meine ein Ressentiment, das sich als Anfeindung von Demokratie und Gleichheit artikuliert und einfach mal so, ganz beiläufig, als wäre das völlig normal, in Frage stellt, worauf unser Zusammenleben beruht. Möglichst giftig, grundsätzlich gekränkt und immer humorlos.«

Johannes Kram im Nollendorfblog, 4. März 2013: »Der Quasi-Rassismus von Katherina Reiche und die Verantwortung von Günther Jauch«
»Wir müssen aufhören, uns inhaltlich mit dem Quasi-Rassismus von Katherina Reiche auseinander zu setzen. Es geht nicht darum, welche Meinung sie zur ›Homo-Ehe‹ hat. Es geht um das Menschenbild, mit dem sie diese begründet. In einer Debatte, die auf der Basis der Werte unseres Grundgesetzes geführt wird, muss niemand, auch kein kein Schwarzer, kein Jude und auch keine Homosexueller begründen, warum seine Hautfarbe, seine Religion oder seine Sexualität nicht widernatürlich ist.«

Johannes Kram im Nollendorfblog, 14. September 2013: »Wer gegen Thilo Sarrazin protestiert, muss Katherina Reiche stoppen«
»Ich weiss nicht, ob es nur mir so geht, aber ich habe schon den Eindruck, dass der Sympathiewert Sarrazins bei Schwulen besonders hoch war. (...) Natürlich gibt es hierzu Ursachen. Dass Minderheiten gegen Minderheiten treten ist nicht neu und auch die Diskussion in der Szene über die alarmierend grosse Homosexuellenfeindlichkeit in bestimmten Migrantengruppen ist ja nicht aus der Luft gegriffen. Trotzdem fand ich es immer erstaunlich, in welchem Maße Schwule bereit waren, sich auf die simplen Erklärungsmuster des ehemaligen Berliner Finanzsenators einzulassen.«

taz-Blog von Heiko Werning, 9. Februar 2013: »Drei unterschiedliche Debatten, immer derselbe Harald Martenstein«
»Diskriminierung ist für die Martensteins immer erst dann gegeben, wenn jemand direkt zu Schaden kommt oder ganz explizit beschimpft wird. Wobei allerdings, ein wesentlicher Punkt, von den Martensteins zu definieren ist, was eine Beschimpfung eigentlich ist. Da können Schwarze noch so oft sagen, dass sie das Wort Neger als Beleidigung empfinden, wenn die Martensteins sagen, es ist keine, dann ist es eben auch keine. Denn sie wissen ja schließlich, dass sie nicht rassistisch sind, und wo kämen wir hin, wenn jetzt die Schwarzen selbst entscheiden dürfen, was sie herabwürdigt und was nicht.«

Johannes Kram im Nollendorfblog, 11. Juni 2014: »Broder/Anda/Matussek: Wenn alte Männer ›Müssen‹ müssen«
»Unsere Gegner, die neuen Homophobiker, sind sich nicht zu schade, immer wieder den gleichen Blödsinn zu behaupten, um aus ihren Opfern Täter zu machen, vor denen man sie beschützen muss. Und deswegen dürfen wir uns nicht zu schade sein, dem immer wieder zu widersprechen. Wir dürfen nicht darauf vertrauen, das sich das irgendwann abnützt, dass die Leute erkennen, dass Blödsinn Blödsinn ist. Ignorieren ist leider keine Option. Nein, wir müssen Lüge nennen, was Lüge ist, auch wenn wir das schon tausendmal getan haben.«

Heinrich Schmitz in The European, 5. April 2014: »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen: Zensur gibt es in Deutschland nicht. Die ganzen angeblich zensierten Menschen sind mit ihren Äußerungen blendend im Geschäft.«
»Das Wort „Zensur“ erlebt gerade eine erstaunliche Erfolgsgeschichte und entwickelt sich mehr und mehr zu „Germany’s most successful word“. Es wird auch gerne in Wortkombinationen wie „Zensuropfer“ eingesetzt. Es ist vielseitig verwendbar, garantiert Aufmerksamkeit und erhöht den Reiz, sich das angeblich Zensierte anzusehen oder gar zu kaufen. (...) Wenn ein Clown seine politische Meinung nicht genügend wertgeschätzt fühlt, hindert niemand ihn daran, dies kundzutun. Er kann das auf vielfältige Weise machen. (...) Wer andere als Arschloch bezeichnet, sollte nicht Zensur schreien, wenn das gelöscht wird, er sollte sich lieber freuen, dass sein peinliches Benehmen nicht längere Zeit im Internet präsent bleibt. (...) Die Behauptung, in Deutschland sei Zensur eine Tatsache, ist eine Beleidigung all der Menschen auf der Welt, die wirklich unter staatlicher Zensur leiden.«

Randall Munroe alias xkcd über das Recht auf freie Meinungsäußerung (in deutscher Übersetzung von Anatol Stefanowitsch, 19. April 2014)
»Wichtige Durchsage: Das Recht auf freie Meinungsäußerung besagt, dass die Regierung dich für das, was du sagst, nicht verfolgen darf. Es besagt nicht, dass sich irgendjemand dein Gefasel anhören oder dir dafür Speicherplatz zur Verfügung stellen muss.«

Kommentator Max M. über eine Debatte auf stefan-niggemeier.de über die Frage, ob die Deutschen denn nichts besseres zu tun hätten, als über Homophobie zu debattieren, 24. Juli 2014
»Ich hätte es im Übrigen auch weiterhin gern, wenn der homosexuelle Teil meines Bekanntenkreises auch während andernorts die Raketen explodieren, ein unbehelligtes und gleichberechtigtes Lebens führen kann. Das zu klären, dafür können wir nicht warten, bis alle anderen Waffenpause haben.«

taz-Blog von Jakob Hein, 3. März 2014: »Dank Sarrazin und Matussek: Schwule und Lesben beenden Homosexualität«
»Die Homosexualität in Deutschland ist am Verschwinden. Wo gestern noch hedonistische Clubs mit Darkrooms für ihr schwules Publikum öffneten, ist heute Leerstand. (...) Was ist passiert? Die aktuellen Debattenbeiträge exponierter Intellektueller wie Thilo Sarrazin und Matthias Matussek und zahlreiche Publikationen in FAZ und Welt und die Überlegungen zahlreicher Kirchen und Regierungen weltweit haben offensichtlich viele bis dahin homosexuell lebende Menschen zu einem Umdenken bewogen. Dank der profunden Kritik an ihrem homosexuellen Lebensstil ist es vielen Betroffenen gelungen umzudenken.«